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Von SYBILLE FRERES, Prädikantin (Evangelische Kirchengemeinde Bitburg)

Prädikantin Sybille Freres

Begrüßung

Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!

Mit diesen Worten beginnt traditionell der Gottesdienst in der Osternacht.
Den können wir dieses Jahr nicht gemeinsam feiern – aber wir können uns miteinander in dieser Gewissheit verbunden fühlen – auch in dieser Andacht. Ich freue mich, dass Sie dabei sind!

Votum

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wochenspruch

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Off.1.18)

Evangelium     Mk. 8, 1-7

Am Abend, als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Salome und Maria, die Mutter von Jakobus, wohlriechende Öle, um den Leichnam von Jesus zu salben. Früh am Sonntagmorgen, gerade als die Sonne aufging, kamen die Frauen damit zum Grab.  Schon unterwegs hatten sie sich besorgt gefragt: »Wer wird uns nur den schweren Stein vor der Grabkammer beiseitewälzen?«  Umso erstaunter waren sie, als sie merkten, dass der riesige Stein nicht mehr vor dem Grab lag.  Sie betraten die Grabkammer, und da sahen sie auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der ein weißes Gewand trug. Die Frauen erschraken sehr. Aber der Mann sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Ihr sucht Jesus aus Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden! Seht her, das ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte.  Und nun geht zu seinen Jüngern und zu Petrus und sagt ihnen, dass Jesus euch nach Galiläa vorausgehen wird. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch angekündigt hat.«

Lied     EG 116, 1+2+5

Wenn Ihnen nach Singen zumute ist, so sind Sie herzlich eingeladen, dieses Lied mitzusingen.
Hier ausgeführt von unserer Organistin Frau Erika Burnett.

 

Strophe 1 Er ist erstanden, Halleluja. Freut euch und singet, Halleluja.
Denn unser Heiland hat triumphiert, all seine Feind gefangen er führt.
Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod.
Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!
Strophe 2 Er war begraben drei Tage lang. Ihm sei auf ewig Lob, Preis und Dank;
denn die Gewalt des Tods ist zerstört; selig ist, wer zu Jesus gehört.
Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod.
Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!
Strophe 5 Er ist erstanden, hat uns befreit; dafür sei Dank und Lob allezeit.
Uns kann nicht schaden Sünd oder Tod, Christus versöhnt uns mit unserm Gott.
Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod.
Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!

Kurzpredigt    Liebe Leserin, lieber Leser,

hören   :

 

Vor 3 Wochen habe ich in unserm Supermarkt nach Schokoladenosterhasen gesucht. Weil ich keine fand, habe ich eine Verkäuferin gefragt:
„Wo haben Sie denn die Osterhasen? Oder sind die genauso ausverkauft wie Toilettenpapier und Mehl?“
Und ich bekam – neben dem Hinweis auf das richtige Regal – als Antwort zu hören:
„Nein, die gehen fast gar nicht, die Leute haben wohl vergessen, dass Ostern wird.“

Klingt schlimm, oder? Vergessen, dass Ostern wird? Fällt Ostern dieses Jahr aus - wegen Corona?

Als völlig undenkbar brauchen auch Christinnen und Christen diesen Satz nicht von sich zu weisen – auch unsere Köpfe und Herzen sind doch in den letzten Wochen viel mehr vom Corona-Virus als vom Gedanken an Ostern ausgefüllt gewesen. Und das, was uns sonst aus unserem Alltag herausholt, unser Denken auf Passion und Auferstehung richtet, fällt weg – keine Gottesdienste in unseren Kirchen, keine Bibelkreise, keine Gemeindegruppen. Kein gemeinsames Singen und Beten. Kein Austausch, kein „Wir sind miteinander auf dem Weg - Gefühl“.  Gerade das, was uns in normalen Zeiten aus unserem Trott herausholt und unseren Gedanken eine neue Richtung auf Gott hin gibt – das kann und darf zur Zeit nicht sein.

Ja, da kann Ostern schon mal aus dem Blick kommen. Nicht nur in Sachen Schokoladenhasen.

Aber dennoch:

Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!

Dieser Satz ist auch wahr in Zeiten, in denen wir Angst haben - um unsere Lieben, um unseren Arbeitsplatz, Angst vor der Zukunft.

Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!

Dieser Satz geht bei den Anhängern Jesu in Jerusalem wie ein Lauffeuer von Haus zu Haus. So haben es Maria und ihre Begleiterinnen vom Engel im leeren Grab gehört, so erzählen es die Männer und Frauen, denen Jesus selber als Auferstandener begegnet ist. Die vor Angst und Kummer wie gelähmten und versteinerten Jünger fangen an, sich aus ihrer Erstarrung zu lösen. Denn: Jesus hatte es ihnen doch vorausgesagt – er werde umgebracht werden und auferstehen – und sie hatten es nicht geglaubt….

Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!

Und wenn das wahr ist, dann ist auch alles andere wahr, was er gesagt hat. Jesus war und ist in alle Ewigkeit Gott. Er ist auf und in diese Welt gekommen, weil wir Gott wichtig sind, weil er uns lieb hat. Wir sind ihm wichtig – du, Sie, ich. Er ist selber gekommen, um eine Beziehung zwischen Menschen und Gott zu bauen, die auf Liebe gegründet ist, nicht auf Angst vor einem fernen und strafenden Gott, wie Sie ihn vielleicht als Kind von Eltern oder Pfarrern dargestellt bekommen haben. Er ist Gottes Sohn und alles, was er von seinem Vater im Himmel erzählt hat, ist wahr. Denn

Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!

Und dann ist auch wahr, was Jesus beim letzten Abendmahl zu seinen Jüngern gesagt hat: Dass er nicht kneifen wird,  sondern sich hinrichten lässt und stellvertretend für uns alle Schuld und Verfehlungen der Menschen auf sich nehmen wird: damit die Kluft zwischen Gott und den Menschen überbrückt wird, damit uns nichts mehr von Gott trennt. Damit alles ausgeräumt wird, womit wir alle uns so weit von Gott entfernt haben, dass wir aus eigener Kraft nicht mehr zurückkämen. Er hat die Strafe auf sich genommen, damals, am ersten Karfreitag. Damit ist uns vergeben, was nur Gott vergeben kann. Denn

Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!

Und dann ist auch wahr, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Nicht nur für Jesus, sondern auch für uns, die an Ihn glauben. Alles, was Jesus gesagt hat - von den Wohnungen, die für uns bei Gott vorbereitet sein werden und vom Wiedersehen in der Ewigkeit mit allen, die an Gott glauben - ist wahr. Der Apostel Paulus hat es im Predigttext für den Ostersonntag 2020, einem Abschnitt aus einem Brief an die Gemeinde in Korinth, so ausgedrückt:

Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen. Tatsächlich aber ist Christus als Erster von den Toten auferstanden. So können wir sicher sein, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden. Der Tod ist durch die Schuld eines einzigen Menschen in die Welt gekommen. Ebenso kommt auch durch einen Einzigen die Auferstehung. Wir alle müssen sterben, weil wir Nachkommen von Adam sind. Ebenso werden wir alle zu neuem Leben auferweckt, weil wir mit Christus verbunden sind. Die Auferstehung geht in einer bestimmten Reihenfolge vor sich: Als Erster ist Christus auferstanden. Wenn er kommt, werden alle auferstehen, die zu ihm gehören. Danach kommt das Ende: Christus wird alles vernichten, was Gewalt und Macht für sich beansprucht, und wird Gott, seinem Vater, die Herrschaft über diese Welt übergeben.
(1. Kor.15, 19 -24, Übersetzung „Hoffnung für alle“)

JA, wir werden auferstehen nach dem Tod, weil Jesus auferstanden ist. Es geht nicht ins Nichts nach dem Tod.
JA, es gibt eine Ewigkeit – und auch ein Gericht. Aber da hat uns Christus seine Fürsprache versprochen – dafür ist er gestorben.
JA, wir sind nicht allein. Nicht im Sterben – auch wenn kein Angehöriger dabei sein kann – und nicht im Leben. In Freude und in Angst und in Sorgen – Jesus ist da. An unserer Seite. Wenn wir es wollen.

Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!

Gebet

Dreieiniger Gott,
Sei Du die Sicherheit und die Wirklichkeit in diesen Tagen, in denen uns so vieles unsicher und unwirklich erscheint.
Sei Du der Trost und der Halt in diesen Tagen, in denen so viele trauern und Angst haben vor dem, was morgen sein wird.
Bitte hilf uns, darauf immer wieder zu vertrauen.
Danke, dass wir immer wieder zu dir kommen können – weil Ostern war und ist!

Vaterunser

Unser Vater im Himmel,
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Segen

Uns so segne uns alle der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Digitale Kollekte

Im Augenblick finden keinen öffentlichen Gottesdienste in unseren Kirchen statt.
Deshalb werden auch keine Kollekten für die verschiedensten Zwecke und Werke eingesammelt.
Wenn Sie doch etwas geben möchten, ist hier die Möglichkeit für die jeweiligen Tage dazu:

Herzlichen Dank für die Unterstützung.

 

Gruß

Und nun wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen „Frohe Ostern“ –
denn froh sind Weihnachten, Ostern und Pfingsten, weil Jesus an unserer Seite ist!

Ihre/eure  Sybille Freres

Projekte, die wir unterstützen

Opendoors

Open Doors unterstützt verfolgte Christen mit Selbsthilfe-Projekten, Literatur, Schulung von Leitern, hilft Gefangenen und den Familien ermordeter Christen. 

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