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Von Pfrarrer i.P. László Szilágyi

Predigttext     Jer. 29.1. 4-7. 10-14
1 Der Prophet Jeremia schickte aus Jerusalem einen Brief an die Sippenoberhäupter, die Priester, die Propheten und alle anderen, die den Angriff der Babylonier überlebt hatten und von Nebukadnezar nach Babylonien verschleppt worden waren. 2 König Jojachin[1], seine Mutter, die Hofbeamten und die führenden Männer von Juda und Jerusalem waren zusammen mit den Schmieden und Schlossern Jerusalems in die Verbannung geführt worden. 3 Elasa, der Sohn von Schafan, und Gemarja, der Sohn von Hilkija, nahmen Jeremias Brief mit, als Zedekia sie zu König Nebukadnezar nach Babylon sandte.
4 Jeremia schrieb: »So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels, zu allen Verbannten, die er von Jerusalem nach Babylonien wegführen ließ: 5 Baut euch Häuser und wohnt darin! Legt Gärten an und erntet ihre Früchte! 6 Heiratet und zeugt Kinder! Wählt für eure Söhne Frauen aus, und lasst eure Töchter heiraten, damit auch sie Kinder zur Welt bringen. Euer Volk soll wachsen und nicht kleiner werden. 7 Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch wegführen ließ, und betet für sie. Wenn es ihr gut geht, wird es auch euch gut gehen.
10 Denn ich sage euch: Die Babylonier werden siebzig Jahre lang herrschen, und erst wenn diese Zeit um ist, werde ich mich euch wieder zuwenden. Dann lasse ich meine Verheißung in Erfüllung gehen und bringe euch wieder in euer Land zurück. 11 Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der HERR, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt! 12 Wenn ihr dann zu mir ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, will ich euch erhören. 13 Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, 14 will ich mich von euch finden lassen. Das verspreche ich, der HERR. Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden: Aus allen Ländern und Orten, in die ich euch zerstreut habe, will ich euch wieder sammeln und in das Land zurückbringen, aus dem ich euch damals fortgejagt habe. Darauf könnt ihr euch verlassen!
Predigt

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde, liebe Freunde,

wenn ihr mich fragt was mich dazu bewegt hat nach Bitburg zu kommen, so will ich es euch ganz kurz zusammenfassen. Geglaubt, dass ich die geeignete Person für die Aufgaben in der Stellenausschreibung bin, habe ich nicht. Doch entschied ich mich zu schreiben,- einen Brief nämlich. Siehe da, der Brief wurde gelesen und ich bekam einen Anruf. Es folgte eine Reihe von Begegnungen. Diese überzeugten mich mit der Zeit: der Herr hat mich berufen in dieser Gemeinde sein Wort zu verkündigen. Es sind schwierige Zeiten die uns heute alle unter Druck setzen und unseren Alltag erschweren. Gerade hier und jetzt soll ich Euch als Pastor ein Trostwort und Hoffnung zusprechen. „Ich bin doch nicht geeignet“ - sagte ich mir – „da sind bestimmt so viele die das wahrscheinlich besser können“. Der Herr hat aber nicht nachgelassen. Und mit jedem Schritt zeigte Er mir, dass ich eine „Mission“ in Bitburg zu erfüllen habe.
In der Bibel, im Alten Testament gibt es eine Figur, den Propheten Jeremia, der auch in schwierigen Zeiten Gottes Wort verkünden sollte. Er haderte mit seiner Berufung und fand sich dafür nicht geeignet. Diese Person schauen wir uns jetzt näher an.

  1. Jeremia hat eine ganze Reihe von sozialen und politischen Änderungen mit und unter seinem Volk erlebt. Und nun, wo sein Volk sich in Gefangenschaft befindet, soll er eine unangenehme Aufgabe wahrnehmen. Er soll eine Nachricht von Gott vermitteln. Nicht, weil er sich als geeignet dafür empfindet. Sondern aus Gehorsam dem Herrn gegenüber. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sich am liebsten erspart, Anweisungen an die Leiter des Volkes Israels (Priester, Propheten, sonstige Personen der Oberschicht) geben zu wollen.
    Warum ihm diese Aufgabe unangenehm ist? Er sollte manche kritische Worte sagen, für die Aufgabe Gottes Prophet zu sein fühlte er sich schön früher viel zu jung und fachlich nicht kompetent. Doch sind all diese Gründe kein Hinderungsgrund das Volk Israel, das in Gefangenschaft in Babylonien ist, anzuschreiben. Beim Schreiben des Briefes soll er auf eine einzige Sache achten, nämlich das zu sagen, was der Herr ihm sagt und nicht die eigene Meinung vertreten.

Jetzt kurz zu mir:
So habe ich mir die Aufgabe, nach Bitburg zu kommen, auch angenommen. Denn ich glaube von Gott den Auftrag bekommen zu haben, nämlich euch die frohe Botschaft zu vermitteln. Ich bin da, weil ich daran glaube, dass der Herr mich zu euch gesandt hat um euch zu helfen und zu trösten. Allerdings mit ehrlichen Worten. Denn, wie damals Jeremia, soll ggf. ein Pastor Sachen nicht schön reden. Manchmal gehört es auch zu unseren Aufgaben unangenehme Sachen anzusprechen. Dies allerdings mit dem Zweck das Volk, die Gemeinde immer zu Gott, zu Jesus zurückzuführen.

  1. Wie ich bereits gesagt habe, redet Jeremia, weil er einen Auftrag von Gott erhalten hat. Gott selbst wollte durch ihn zum Volk reden. Was kann schöner sein, als zu wissen, dass der Herr der Herren, Gott selbst zu den Menschen sprechen möchte. Ganz persönlich. Gezielt zu einem Volk. Die Bibel berichtet an einer Stelle darüber, dass der Herr schweigt. Ich glaube es gibt nichts Schlimmeres, als wenn der Herr nicht mehr mit uns reden möchte! In der vorgelesenen biblischen Erzählung ist Jeremia ein Zeichen dafür, dass der Herr dem Volk etwas zu sagen hat.

Kurzer Sprung wieder zu mir und zu uns:
Ich bin überzeugt, hier vor euch stehen zu dürfen, weil der Herr durch meinen Dienst etwas zu sagen hat. Natürlich kann ein Dialog nur dann stattfinden, wenn nicht nur geredet sondern auch zugehört wird. Mit Gott ist es nicht anders. Denn auch er, der Herr, spricht nicht gerne allein. Um vom Herrn angesprochen werden zu können brauchen wir Stille und Ruhe. Jeder Gottesdienst,  jede Bibel- oder Gebetsstunde, ob in der Kirche oder zu Hause, bietet die Möglichkeit an von Gott angesprochen zu werden. Gott kann ganz schwer etwas sagen, wenn es um uns von Dauer laut ist, wenn wir unsere Gedanken, innere Fragen beispielsweise durch laute Musik unterdrücken.
Ich ermutige euch: Sucht nach Ruhe und sprecht mit dem Herrn. Profitiert durch die Möglichkeiten die Er euch anbietet und lasst euch von ihm ansprechen.
Jeremia hat dem Volk in diesem Prozess geholfen. Und ich möchte euch auch in diesem Prozess helfen. Ich möchte euch dabei helfen, dass ihr das Wort des Herrn hört und versteht.

  1. Nun beschreibt Jeremia in einem Brief was der Herr sagt. Als Kind dachte ich mir immer, wenn man über Gott und über geistliche Sachen redet bleibt das ganze immer abstrakt und theoretisch. Hier ist aber durch die Anweisungen von Jeremia eindeutig geworden, dass der Herr seine „Empfehlungen“ durchaus in sehr praktische Sachen zum Ausdruck bringt. Er sagt, einem versklavten Volk, es soll Häuser bauen, Gärten bepflanzen, seine Töchter und die Söhne sollen heiraten, sie sollen Kinder zeugen und das Volk soll nicht weniger werden. Die allerwichtigste Botschaft an dieser Stelle ist, dem Volk zu vermitteln, es soll sich drum bemühen, dass es allen Menschen gut geht. Sie sollen sich drum kümmern, dass es den Menschen mit denen sie zusammen leben, gut geht. Wenn es den anderen gut geht, so geht es auch dem eigenen Volk gut. Natürlich ist diese Aufgabe schon damals nicht eine Einfache gewesen. Wenn wir ehrlich sind, ist solch ein Aufruf auch heute nicht leicht zu erfüllen. Nehmen wir allein unsere Sprache. Bereits sie verrät es uns. Versucht einmal Sätze zu bilden ohne den Wörtchen „ich“ „mich“ „mir“ „meine“ zu verwenden. Es stellt sich ganz schnell heraus wie selbstbezogen unsere Handlungen unsere Gedanken sind. Alles beziehen wir auf uns. Nun möchte Gott, damals wie heute, dass wir erst an die anderen denken. Wenn es den anderen gut geht, gerade in schwierigen Zeiten, ergibt sich, dass es auch uns gut geht.

Ich möchte euch gerne dabei helfen, mit Gott eine ganz enge Beziehung zu pflegen, damit es euch gut geht. Und wenn es euch gut geht, bin ich mir sicher, dass es mir auch gut gehen wird. Hiermit möchte ich euch anbieten, die Möglichkeiten des Pfarrhauses auszunutzen. Wir sind mit meiner Frau zu zweit und ihr seid jetzt unsere Familie. Lasst es euch in der Gemeinde und in diesem Haus gut gehen, so wird es mir / uns auch gut gehen. Sprecht uns an! Nutzt die Möglichkeit!

Dazu eine kurze Geschichte: Ein junger Mann betete schon seit Langem, dass er im Lotto gewinnen möge. Wochen lang betete er. Nichts geschah. Nach einer gewissen Zeit wendete er sich enttäuscht mit folgenden Worten an seinen Herr: „Oh Herr, du hast mir versprochen zu helfen, wenn ich drum bitte. Warum gewinne ich nicht im Lotto wobei ich dich schon so lange darum bitte?“ Der Herr antwortete ihm: „Mein Sohn, kauf dir bitte endlich mal einen Lottoschein!“

Ihr möchtet eine lebendige Gemeinde? Ihr möchtet, dass der Herr euch hilft? Es bleibt nun nichts anderes als das ihr selbst dazu beitragt, dass die Gemeinde sich entwickelt. Ihr seid alle wertvolle Teile der Gemeinde, löst euere Gaben ein, und werdet lebendige Steine der Gemeinde!

Zum Schluss fällt mir noch eine Geschichte ein: im Himmel angekommen, wird die Person von einem Engel in ein Zimmer geführt. Der Engel macht die Tür auf. Sie sieht im Zimmer lauter schön eingepackte Geschenke. Sie fragt den Engel, was all diese Geschenken zu bedeuten haben. All diese Geschenke, erklärt ihr der Engel, gehören dir. Der Herr hat dir zu deiner Lebzeiten, jeden Tag mindestens eines dieser Geschenke geschickt. Du hast sie leider nicht übernommen oder du hat sie abgelehn.

Nun, gerne überreiche ich euch die Geschenke des Herrn und zeige euch, wie ihr diese entdecken und wahrnehmen könnt. Seid Teil der Gemeinde Christi, und genießt mit uns die endlosen himmlischen Geschenke des Vaters. Denn er hat uns durch Jesus Christus alles bereitgestellt und uns durch seinem Heiligen Geist befähigt ihn zu lieben und ihm nachzufolgen.

Amen

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Herzlichen Dank für die Unterstützung.

Gruß

Eurer László Szilágyi

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