Logo

Predigt von Pfrarrer i.P. László Szilágyi, am vierten Adventssonntag

Laszlo Szilagyi

Predigttext     1 Mos. 18,1f, 9-15
1 Abraham saß gerade in der Mittagshitze am Eingang seines Zeltes. 2 Als er aufblickte, sah er wenige Schritte vor sich drei Männer stehen. ...
9 Nach dem Mahl fragten die Männer Abraham: »Wo ist deine Frau Sara?« »Drinnen im Zelt«, antwortete er. 10 Da sagte der Herr: »Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau einen Sohn haben.« Sara stand im Rücken Abrahams am Zelteingang und horchte. 11 Die beiden waren damals schon alt, und Sara war schon lange über die Wechseljahre hinaus. 12 Sie lachte in sich hinein und dachte: »Jetzt, wo ich alt und verwelkt bin, soll ich noch ein Kind empfangen? Und mein Mann ist auch viel zu alt!« 13 Da sagte der Herr zu Abraham: »Warum hat Sara gelacht? Warum zweifelt sie daran, dass sie noch ein Kind gebären wird? 14 Ist für den Herrn irgendetwas unmöglich? Nächstes Jahr um die verabredete Zeit komme ich wieder, dann hat Sara einen Sohn.« 15 »Ich habe doch nicht gelacht«, leugnete Sara. Sie hatte Angst bekommen. Aber der Herr sagte: »Doch, du hast gelacht!«.
(Gute Nachricht Bibel)
Predigt

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde, liebe Gäste,

sollte ich dieser Predigt einen Titel geben, würde ich  „Die Zeiten sind vorbei“ geben. Warum ich auf diese Idee gekommen bin, werdet ihr im Laufe der Predigt verstehen.

Ein Mann sitzt vor die Tür seines Zeltes. Seine Augen starren  in der Ferne, seine Gedanken strecken sich auf Jahren zurück. Denn einige Jahre sind  vergangen, seitdem er von Gott angesprochen worden sein sollte. Als Folge dessen ging er aus der Reihe seiner geliebten Familie los um in der  Fremde eine neue Heimat zu finden. Damals war alles so glaubhaft, es schien alles sehr sicher zu sein. Aber es ist so viel Zeit seitdem vergangen. Auch eine große Familie ist auch im Kontext des neuen Heimatlandes versprochen worden. Nun, sitzt er hier.  Nichts von all dem was damals so „toll“ klang scheint wahr zu werden.

„Ich bin alt, und meine Frau ist auch nicht mehr zu der Geburt eines Kindes geeignet“ – hatte er vermutlich gedacht.

Wie häufig ist es Euch schon passiert, dass ihr gesagt habt: der Herr hatte mir dies und jenes versprochen, aber es ist so viel Zeit vergangen und nichts ist daraus geworden. Er hat sein Versprechen bestimmt vergessen, oder habe ich ihn falsch verstanden. Mein ganzes Leben ist schiefgelaufen, ich habe mich und meine ganze Familie auf den falschen Weg geleitet.

So saß Abraham vor der Tür seines Zeltes, und wartete „auf nichts“… es war alles langweilig und perspektivenlos. So saß auch ich schon so oft in meinem Zimmer, und dachte, dies und jenes werden niemals anders werden.

Und jetzt, wie schon so oft, wo Abraham – und vielleicht du, und ich auch – feststellt, dass er gar keinen Einfluss auf sein eigenen Leben mehr hat, erscheinen die unbekannten Gäste, die in ihrer Unbekanntheit doch sehr Bekannt zu sein scheinen. Nachdem sie mit Abraham zusammen Mahlzeit gefeiert haben wird immer offensichtlicher, dass der Besuch kein Zufall ist, denn diese Menschen, diese Engel, diese Boten sind mit einer ganz konkreten Botschaft gekommen. Gott hat sein Versprechen nicht vergessen, was er gesagt hat geht in Erfüllung.

Oha! Was wäre passiert wenn Abrahams Zweifel, die Ängste von Maria und Elisabeth größer gewesen wären; wenn Gottes Pläne von dem Glauben der Menschen abhängig gewesen wären? Gott hat aber all diese menschliche Schwächen gekannt, und hat sich entschieden seinen Gnadenplan auch dann durchzuführen, wenn die Menschen geistlich ihn nicht mittragen können.

Schaut, was Gott macht, wie er handelt, um seine unveränderte Liebe zum Ausdruck zu bringen:

1. Gott initialisiert die Kontaktwiederaufnahme mit den Menschen.

Es war bestimmt sichtbar, wie ermüdet und „gelangweilt“ Abraham war. Es war bestimmt zu spüren, dass Abraham ungerne über sein Leben redet. Denn sein Leben scheint nach dem aktuellen Stand gefühlt nur ein „Unvollkommenheit“ zu sein. Wie ungemütlich ist es anzugeben, dass er in seinem Leben nichts erreicht hat.

Spürst du, wie Abraham zu deinem aktuellen Fragen stand? Merkst du, dass er genau auf die gleichen Fragen auf Antworten wartete, wie du? Warum gibt es auf dieser Erde so viele Menschen, die schon so viele Sachen erreicht haben, ich aber sitze hier an der Tür meines Zeltes, und habe nichts aufzuzeigen.

Plötzlich ist Gott wieder da. Weihnachten steht vor der Tür. Gott möchte dich besuchen, und über sein Versprechen mit dir wieder reden. Bist du bereit ihn in dein Haus, in dein Leben reinzulassen? Er ist da. Das ist Advent: Gott entschied sich die Kontaktaufnahme mit dir durch die Geburt von Jesus zu wiederholen.

2. Gott wiederholt und verstärkt sein Versprechen.

Die gleichen bekannten Worte ertönen, die Abraham schon einmal gehört hat. Er soll ein Sohn bekommen, er soll Vater großer Nationen werden, und soll mit seiner ganzen Familie dem Herrn, dem lebendigen Gott dienen.

Jetzt sind Abrahams Erinnerungen gefragt. Weißt du noch was Gott dir versprochen hat? Weißt du noch, was Gott dir bei deiner Taufe, deiner Konfirmation, deiner Trauung usw. dir und deiner Familie versprochen hat? Jetzt ist er wieder da. Am Weihnachten möchte er durch Jeus sein Versprechen verstärken, und dir Kraft geben. Sei gewiss, es passiert genau das, genauso, und genau dann, was und wie es Gott sich vorgenommen hat. Du verstehst vielleicht manche Sachen nicht. Noch mehr, die menschliche Logik widerspricht allen was hier zum Vorschein kommt.

Menschlich gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass Abraham und Sarah in ihr hohes Alter noch ein Kind bekommen können ist so gut wie ausgeschlossen.

Lege deine ganze Menschlichkeit, deine menschlichen Kenntnisse, deine Logik zur Seite, und vertrau dem Herrn, dass er, was er versprochen hat, erfüllen kann.

Es ist zwar schon in dem Alten Testament vorausgesagt worden, sehr viele Prophezeiungen sprachen über das Kommen Jesu. Doch es ist so unmöglich, so unvorstellbar gewesen. Und nun hat sich am Weihnachten das Unmögliche als Möglich erwiesen. Denn der Herr wollte die Menschen retten, was nur durch Jesu Geburt in Erfüllung gehen konnte.

3. Der Herr wächst im Leben der Berufenen, auch wenn sein Versprechen lächerlich zu sein scheint.

„Diese Zeiten sind vorbei“ – denkt sich Sarah im Zelt als sie die Fremden hörte, und sie lachte. Warum lachst du? – fragt der Fremde. Sie möchte immer noch nicht zugeben, dass sie daran was ihr zugesprochen wurde nicht mehr glaubt. Eine logische Reaktion des Fremden an dem Punkt wäre gewesen, wenn er sich beleidigt gefühlt hätte, und ohne sich zu verabschieden weggegangen wäre.

Wie würdest du dich fühlen, wenn du jemanden den/die du liebst etwas versprechen würdest, diese, dieser dich aber auslachen würde? Hättest du Lust dich weiterhin zu bemühen um die Person zu überzeugen, dass du es ernst meinst?

Der Fremde lässt Sarah wissen, dass er sich nicht anlügen lässt. Er weiß, er sieht ganz genau, wie und was du denkst während er mit dir redet.

Gott weiß ganz genau, wie und was die Gemeinde, was die Einzelnen denken, während sie eine Predigt anhören, während sie in der Bibel lesen. Er sieht und weiß, dass der Mensch häufig nur schmunzelt, oder manchmal ihn gar auslacht. Das hindert ihn aber nicht daran, durchzuführen, was er vorgenommen hat. Denn Sarah bekommt tatsächlich einen Sohn, so wie später Elisabeth und Maria, auch wenn diese Personen ihre Schwierigkeiten haben zu verstehen, wie solche Sachen mit ihnen passieren können.

„Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein?“ – klang die gute Nachricht damals für Sarah, später für Elisabeth und Maria.

So möchte dich heute der Allmächtige Gott ermutigen, dass du allemal daran glauben sollst, dass alles was Gott mit dir und für dich vorbereitet hat, durch Jesus dem wir am Weihnachten bekommen, in Erfüllung geht.

Amen

Digitale Kollekte

Wenn Sie im Augenblick keinen öffentlichen Gottesdienste besuchen können oder möchten.
Sie aber etwas in die Kollekte für die verschiedensten Zwecke und Werke geben möchten, ist hier die Möglichkeit für die jeweiligen Tage dazu:

Herzlichen Dank für die Unterstützung.

Mit brüderlichem Gruß

László

Projekte, die wir unterstützen

Opendoors

Open Doors unterstützt verfolgte Christen mit Selbsthilfe-Projekten, Literatur, Schulung von Leitern, hilft Gefangenen und den Familien ermordeter Christen. 

+ mehr

Familie Schmid in Taiwan

Familie Schmid ging vor über 1 1/2 Jahren als Missionare nach Taiwan um einheimische Pastoren auszubilden.

+ mehr
 

Links