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Predigt von Pfrarrer i.P. László Szilágyi (Evangelische Kirchengemeinde Bitburg) Laszlo Szilagyi

Predigttext     Hesekiel 34,1-16.31 - Schlechte Hirten, gute Hirten…
Israels schlechte Hirten

1 Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er forderte mich auf: 2 »Du Mensch, richte den führenden Männern von Israel diese Worte aus! So spricht Gott, der HERR: Wehe euch, ihr Führer Israels! Ihr solltet für mein Volk wie Hirten sein, die ihre Herde auf eine gute Weide führen. Aber ihr sorgt nur für euch selbst. 3 Die Milch der Schafe trinkt ihr, aus ihrer Wolle webt ihr euch Kleidung, und die fetten Tiere schlachtet ihr. Aber um eure Herde kümmert ihr euch nicht! 4 Den schwachen Tieren helft ihr nicht, die kranken pflegt ihr nicht gesund; wenn sich ein Tier ein Bein bricht, verbindet ihr es nicht. Hat sich ein Schaf von der Herde entfernt, holt ihr es nicht zurück; und wenn eines verloren gegangen ist, macht ihr euch nicht auf die Suche. Stattdessen herrscht ihr mit Härte und Gewalt. 5 Weil die Schafe keinen Hirten hatten, liefen sie auseinander und wurden von wilden Tieren zerrissen. 6 Viele irrten auf den Bergen und Hügeln umher. Nun sind meine Schafe über das ganze Land verstreut, niemand sucht nach ihnen und kümmert sich um sie. 7 Darum, ihr Hirten, hört meine Worte: 8 Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Jetzt ist Schluss damit! Meine Schafe wurden geraubt und von wilden Tieren zerrissen, weil kein Hirte für sie sorgte. Anstatt euch um die Herde zu kümmern, habt ihr nur an euch selbst gedacht. 9 Darum lasst es euch gesagt sein, ihr Hirten: 10 Ihr bekommt es mit mir zu tun! Ich ziehe euch zur Rechenschaft für alles, was ihr meinen Schafen angetan habt. Ihr sollt nicht länger ihre Hirten sein. Ich lasse nicht mehr zu, dass ihr nur für euch selbst sorgt; ich rette die Schafe aus euren Klauen, damit ihr sie nicht mehr auffressen könnt!«

Gott, der gute Hirte

11 Denn so spricht Gott, der HERR: »Von nun an will ich mich selbst um meine Schafe kümmern und für sie sorgen. 12 Wie ein Hirte seine Herde zusammenbringt, die sich in alle Richtungen zerstreut hat, so werde auch ich meine Schafe wieder sammeln. Ich rette sie aus all den Orten, wohin sie an jenem dunklen, schrecklichen Tag vertrieben wurden. 13 Aus fremden Völkern und Ländern führe ich sie heraus und bringe sie wieder in ihr Land. Dort lasse ich sie weiden, in den Bergen, an den Flüssen und in den Tälern. 14 Ja, ich gebe ihnen gute und saftige Weideplätze auf Israels hohen Bergen, wo sie sich lagern und satt fressen können. 15 Ich selbst werde ihr Hirte sein und dafür sorgen, dass sie in Ruhe und Sicherheit leben können. Das verspreche ich, Gott, der HERR. 16 Ich suche die verloren gegangenen Schafe und bringe alle zurück, die sich von der Herde entfernt haben. Wenn sich eines der Tiere ein Bein gebrochen hat, will ich es verbinden, und den kranken helfe ich wieder auf. Die fetten und starken Tiere aber lasse ich nicht aus den Augen! Denn ich bin ein Hirte, der gut und gerecht mit seinen Schafen umgeht.

31 Ja, ihr seid meine Herde, und ich bin der HERR, euer Gott; ich führe euch auf gute Weide. Darauf könnt ihr euch verlassen!«  (Hoffnung für Alle)
Predigt

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde, liebe Freunde,

Misericordias Domini – „Der gnädige Herr“ heißt dieser Sonntag nach Ostern. Wohl berechtigt! Was würde mit uns passieren, wenn der Herr uns nicht gnädig wäre?

Als Jugendlicher habe ich, selten zwar, die Diskothek besucht. Zwischen zwei Gruppen von Jugendlichen fiel einmal der Satz: „komm nach Hinten“. Ich wusste was dieser Satz bedeutete: da ist wieder Skandal, da ist Streit, da ist Klärungsbedarf! Die Betroffenen wollten die Angelegenheit meist mit aggressiver Herangehensweise lösen.

Ihr bekommt es mit mir zu tun!“ erklingt die Mahnung des Herrn im vorgelesenen Text denen gegenüber, die alles was Heilig ist, und zwar Gottes Auftrag, vernachlässigt haben.

Einer meiner Freunde fragte vor einigen Tagen, worüber ich demnächst predigen werde. Ich sagte ihm, dass Hesekiel an der Reihe ist. „Mahnung oder Zuspruch?“ - fragte er nicht ganz provokationsfrei. „Weiß du was, es ist eigentlich Mahnung, aber ich mache einen Zuspruch daraus“ – antwortete ich.

Nun, haben wir einen Bibeltext auszulegen, wo ich zwar tatsächlich über Gottes Gnade reden kann, aber nicht ohne Gottes Urteil dabei auszusprechen.

Wenn wir den vorgelesenen Text betrachten, kommt bei dem Wort „Hirten“ für manchen von uns die Assoziation, es seien hier Pastoren, kirchlich Angestellte Personen gemeint. Das entspricht aber der Wahrheit nicht. Denn Gott sagt: „Wehe euch, ihr Führer…“. Somit haben wir keine Ausrede mehr, dass wir hier, einzeln, nicht gemeint sind.

Denn jede/r von uns hat eine bestimmte Verantwortung, unabhängig davon, auf welcher Ebene wir leben. Ganz, wie im Jakobusbrief steht: „Wer Gelegenheit hat, Gutes zu tun, und tut es trotzdem nicht, der wird vor Gott schuldig.“ Jakobus 4,17

Und nun, ist das jetzt zu erwägen. Hesekiel beschriebt, dass der Herr sich beklagt.  Die Verantwortlichen setzen sich für die Bedürftigen nicht ein. Sie sorgen nur für sich selbst. Allein für die Selbstfürsorge sind sie nicht gewählt worden. Sie sollen nicht nur für den eigenen Genuss leben.

Ich lasse nicht mehr zu, dass ihr nur für euch selbst sorgt“ – sagt der Herr. Denn „Ich selbst werde ihr Hirte sein und dafür sorgen, dass sie in Ruhe und Sicherheit leben können. Das verspreche ich, Gott, der HERR.

1) „…ich rette die Schafe…“ – erklingt als Erstes die Verheißung des Herrn. Ja, es ist richtig. Er sieht ganz genau, was uns bedrückt, er sieht, dass wir einsam, vernachlässigt sind und machen Dingen gegenüber die wir alleine nie überwältigen, besiegen können machtlos dastehen. Da wir alle einzeln für IHN sehr wichtig sind, entschied ER sich uns zu retten. Somit sind wir wieder bei dem Opfer-Tat Jesu von Karfreitag. Anders hätte es nicht funktioniert. Er hatte sich opfern lassen, damit wir gerettet werden.

Ein reicher Mann entschied sich eines Tages mit einem Korb voller Gold auf den Markt zu gehen. Er wollte seine goldenen Münzen verschenken. So stand er mit seinen Korb und rief laut in die Menge: „Ich habe goldene Münzen zu verschenken!“ Stunden lang hat er erfolglos versucht seine goldenen Münzen zu verschenken. Kein Mensch hat ihm geglaubt, kein Mensch ist zu ihm gegangen, um sich eine Münze zu holen, wobei viele Arme, finanziell bedürftige Menschen an ihm vorbeiliefen.

Gerettet werden können nur die, die gerettet werden möchten. Wie sieht es bei dir aus? Jesus bietet seine Rettung am Golgatha für dich bedingungslos, ohne einer Gegenleistung an. Nur, weil Gott dich so sehr liebt, will er dich retten.


Er – Gott – sieht, dass du verwundet, einsam, hilf- und kraftlos bist. Möchtest du sein Rettungsangebot annehmen?

2)…so werde auch ich meine Schafe wieder sammeln…“ – setzt der Herr fort. Nein, es ist nicht so, dass die Menschen wie die Schafe, manchmal dumm und gedankenlos ihren Hirten befolgen. Sie dürfen es zwar jederzeit blind tun. Aber so ist es hier nicht gemeint.


Der Herr verspricht seinen Kindern wieder in eine Gemeinde, in eine Gemeinschaft zu sammeln, und zwar mit einem bestimmten Zweck: sie sollen miteinander, füreinander, und für Gottes Ehre Israel, Jerusalem wieder aufbauen.

Gott sammelt auch heute seine Kinder, die christlichen Geschwister in eine Gemeinde, in Glaubensgemeinschaften, damit sein Reich gebaut wird. Keine christliche Gemeinde und deren Mitglieder leben für sich, für ihre eigene Bespaßung. Sie leben immer füreinander, und immer mit dem Ziel vom Auge Gottes Reich zu bauen.

Da, wo die Armen geholfen werden, wo die Kranken besucht werden, wo die Traurigen getröstet werden, wo die letzten, die verloren gegangenen besucht werden, da ist die Gemeinde Gottes, die von Gott persönlich betreut wird.

3)…führe ich sie heraus und bringe sie wieder in ihr Land…“ – lautet als Abschluss Gottes Verheißung. Ist es nicht wunderbar? Die Aussage ist klar und deutlich: wir (ihr) haben (habt) eine Zukunft. Es gibt ein „ihr Land“ was uns versprochen wurde.

Wenn jemand heute euch sagt, dass ihr keine Zukunft habt, glaubt ihm bitte nicht! Er weiß nicht was er redet. Gottes Kinder haben am Ende ihrer irdischen Wanderung ein Land zu betreten, was ihnen versprochen ist.

„Denn, wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, die Hütte, zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ein ewiges, in dem Himmel.“ (2Kor 5:1)


Wenn es uns Gott verspricht, können wir gewiss sein, dass es stimmt: „…ich führe euch auf gute Weide. Darauf könnt ihr euch verlassen!

Was würde uns mehr Freude machen, als ein Wiedersehen im Himmel. Ich würde mich freuen, wenn wir – im Himmel von mir aus gar morgen – uns treffen würden, und feststellen würden: hey, wir haben uns doch in dem Gottesdienst in unseren Gemeinden getroffen, ihr wart doch auch mit dabei.

Wir haben eine Zukunft. Möchtest du auch mit dabei sein?

Ich möchte EUCH ermutigen nach vorne zu schauen, euch darauf einzustellen, dass wir etwas Unvergleichbares bekommen werden, wenn wir uns von unserem liebenden Herrn retten, sammeln, und herausführen lassen.

Seid lebendige Steine der Gemeinde, kommt, und baut mit uns das Reich Gottes in unserer Gemeinde in Gemeinschaft vieler Menschen!!!

Amen

Digitale Kollekte

Wenn Sie im Augenblick keinen öffentlichen Gottesdienste besuchen können oder möchten.
Sie aber etwas in die Kollekte für die verschiedensten Zwecke und Werke geben möchten, ist hier die Möglichkeit für die jeweiligen Tage dazu:

Herzlichen Dank für die Unterstützung.

Mit brüderlichem Gruß

László

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