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von Pfarrer GUIDO KOHLENBERG (Evangelische Kirchengemeinde Bitburg)

Was sollen wir noch zu den Korinthern sagen? Drunter und drüber. Parteiungen. Streit. Selbst das Abendmahl klappte nicht miteinander: Die reichen waren schon satt, wen die Amen von der Arbeit kamen. Manche meinten, gerade als Christen, als Jesusleute könnten sie sich alles erlauben. Andere fürchteten sich täglich vor Gottes Gericht. Und und und...

Predigttext    1.Kor 4, 1-5

1Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. 2Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden. 3Mir aber ist’s ein Geringes, dass ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Gericht; auch richte ich mich selbst nicht. 4Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist’s aber, der mich richtet. 5Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen wird. Dann wird auch einem jeden von Gott Lob zuteilwerden.(Luther 2017)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommen wird!

Liebe Geschwister, liebe Gäste,

was wird von einem guten Haushalter gefordert? Jetzt KÖNNTE man politisch werden! – Und was erwartest Du von einem Bundeskanzler, von der frisch gekürten Außenministerin oder dem, der seit vier Tagen für die deutschen Finanzen zuständig ist – um alle Parteien mal kurz angerissen zu haben?

Doch vielleicht bleiben wir besser bei unseren Leisten. Was erwartet Ihr vom Pastor? (???) Wer ist denn ein guter Haushalter, eine gute Haushälterin? – Und welchen Haushalt führst Du, führen Sie? Ich meine jetzt weniger, was man so gemeinhin darunter versteht: „Haushalt“ – „Das bisschen Haushalt…“ – Ich sage mal: Wo trägst Du Verantwortung für etwas, was Dir übertragen ist – und für einen Bereich, den Du Dir selber ausgesucht hast?

Welche Wertmaßstäbe würden Sie, würdest Du für eine Verantwortung anlegen? – Denk doch mal einen Moment nach…!

Wir wissen nicht viel vom Korinth vor 2000 Jahren. Doch so viel wissen wir: Verantwortung übernehmen – das war ein Fremdwort für die Korinther. Und – leider – dreimal ein Fremdwort für die christliche Gemeinde. Und dem Gemeindegründer Paulus wurde vorgeworfen, dass er an „allem“ schuld sei.

Doch schauen wir mal aus der Perspektive eines Hausmeisters (ich nenne das jetzt mal so) auf den Advent! - Da entdecke ich dreierlei für unser Leben:

    1. Du hast es mit Geheimnissen zu tun – nicht nur mit Rätseln
Ein Rätsel lässt sich lösen – eben „enträtseln“. Ein Geheimnis kann sich nur offenbaren – und dann – dann erst – mag es auch entdeckt werden. Für das „Geheimnis Gottes“ gilt das erst recht: So viel kann ich davon ent-decken, wie viel ER mir offenbart. Wir gut – nebenbei – dass wir schriftliche Offenbarungen (die Bibel!!!) vorliegen haben!

    2. Du hast es nicht nötig zu richten – nicht einmal Dich selbst
Oftmals gehen Menschen am schärfsten mit sich selber ins Gericht. Vor allem mir selber – so sagen Menschen – kann ich dies und das nicht vergeben. Sicher, gerade in diesen Wochen wird schon auch ordentlich über andere gerichtet (moralisch, nicht juristisch, noch nicht). Wir werten, was das Zeug hält. „Du bist falsch! Ich bin richtig!“ Da klingt es fremd, wenn Paulus sich selber „nichts vorzuwerfen“ hat. Doch er weiß halt, dass er im Auftrag des obersten und letzten Richters unterwegs ist. Es gibt schon eine große Freiheit, bei Jesus ablegen zu können. Und das enthält die Freiheit, etwas anders, etwas möglicherweise falsch zu machen!

    3. Du hast eine Erwartung, die Licht in die Finsternis bringt – und nichts bleibt verborgen
Licht in der Finsternis, ein klassisches Adventsthema. Ein vertrautes Bild in diesen Wochen. Der Brief an die Korinther spricht eine leidenschaftliche Erwartung aus, dass nichts im Verborgenen bleibt, wenn die letzten Tage anbrechen, wenn Jesus wiederkommt.

Und auch wenn selbst vielen Christen heute dieser Gedanke eines wiederkommenden Gottes fremd geworden, fremd geblieben ist, so ist es doch nicht nur ein Teil des Glaubensbekenntnisses, sondern ein zentrales Motiv im AT und NT. „ER WIRD WIEDERKOMMEN!“

Zum Schluss:
Lasst uns neu das Staunen lernen über das große Geheimnis unseres Gottes! Und lasst uns das Richten mehr und mehr verlernen! Und geben wir die Hoffnung nicht auf auf das Licht in der Finsternis!

UND DER FRIEDE GOTTES, DER HÖHER IST ALS ALLE UNSERE VERNUNFT, DER BEWAHRE UNSERE HERZEN UND SINNE IN CHRISTUS JESUS, DEM GEKREUZIGTEN UND AUFERWECKTEN UND GEGENWÄRTIGEN! Amen

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